Raja Schwahn-Reichmann

Künstlerin.
Raja Schwahn-Reichmann wurde in Wien-Leopoldstadt geboren, wo sie auch lebt und arbeitet. Sie hat an der Akademie der bildenden Künste (Graphik, Konservierung und Technologie) studiert, lernte alle traditionellen Kunsttechniken wie Öl-, Wand-, Tempera- und Miniaturmalerei, historische Fassmalerei und Vergoldung, sie befasste sich mit Kostümgeschichte, dem Schutz von archäologischen und ethnologischen Objekten, aber auch Architektur und Denkmalschutz. Ihr Diplom machte sie im Bereich Papier und Pergament.
Mehrere Jahre lehrte sie historische Kunsttechniken, Malen und Zeichnen für Restauratoren. Ihr besonderes künstlerisches Interesse gilt der Geschichte barocker Raumgestaltungen und der Verbindung zwischen Malerei und Architektur.
Ihre Malerei ist weitgehend durch antike und barocke Ikonographie inspiriert. Dies bedeutet auch, dass ihre Bilder nicht im Rahmen von Ausstellungen, sondern von Festen, zum Beispiel für Dionysos, gezeigt werden. Alle Besucher, die mit Unterstützung der Künstlerin gestylt werden, werden dadurch Teil der Dionysien, die zu einer Art „Zeitskulptur“ werden. Zur Gestaltung der Feste malt sie meist lebensgroße Figuren als ausgeschnittene Silhouetten (inspiriert von barocken Chantournés), die auch Kerzen tragen um festliche Räume zu schaffen.
Von der räumlichen Idee der Malerei ausgehend: Gestaltung des Besucherzentrums des Nationalparks Donauauen durch das Au-Theater. Ausstattung des Barockfestes für das Festschloss Schloss Hof anlässlich seiner Eröffnung (Film „Rückkehr ins Paradies – Schloss Hof, Prinz Eugen und das Barock“, Interspot 2005). Gesamtgestaltung des Life Balls 2014 mit dem Motto „Garten der Lüste“. Unter anderem wurde sie mit dem italienischen Kunstpreis „Premio Mantegna“ für ihr malerisches Lebenswerk ausgezeichnet.
Schwahn-Reichmann war auch Begründerin des „Josefinischen Erlustigungskommitees“, das sich für die Erhaltung der historischen Gartenanlage am Wiener Augartenspitz einsetzte. Für das sirene Operntheater, mit dem sie eine lange Freundschaft verbindet, gestaltete sie unter anderem Das Fahrende Autheater.