Das loop - die Unschuld
Gerade weil es nicht von der Stelle kommt, scheint das Loop besonders auffällig und unbedingt fortzuschreiten. Es beschreibt keine Geschichte, obwohl es schreibt und schreibt, es entwickelt nichts und wird nichts.
Candide ändert sich nicht, sein Fortschreiten ist ohne Fortschritt, er beschreitet durch Krieg, Verlust und Verzweiflung ein Loop von der besten aller Welten zur besten aller Welten. Voltaire verzerrt in der Figur Candide die Unschuld zur völligen Geschichtslosigkeit. . Denn Unschuld hat damit zu tun, wie Erfahrungen verwaltet werden - die kirchliche Definition von Unschuld als Nicht-Erfahrung ist vollkommen uninteressant. Doch anders als Voltaire in Candide propagiert -mehr so, wie er es in L´Ingenu darstellt -möchte man hoffen, daß Unschuld und nüchterne Erkenntnis doch nebeneinander existieren können, wenn sie im Innern nicht aneinander gekoppelt werden...
Die Unschuld - ein feiner verschlossener Raum zwischen dem Wissen und dem Glauben, der niemals von einer der beiden Seiten betreten wird, unterbricht den düsteren Fluß von Enttäuschungen, trennt die Zeiten voneinander, hält die Zukunft von der Vergangenheit frei.