Monadologie XXIV ....The Stoned Guest
Textcollage nach Lorenzo da Ponte von Bernhard Lang / Musik. Bernhard Lang
Tenor. Bariton. Bariton / Flöte. Akkordeon. Violoncello. Schlagwerk | Video
Bernhard Lang dekonstruiert und überschreibt die berühmte Schlussszene aus Mozarts Don Giovanni, wenn aus dem Jenseits der steinerne Commendatore kommt, um sich und seine Tochter zu rächen.
Für Bernhard Lang stand von Anfang an fest, dass er selbst die berühmte Schlussszene mit dem steinernen Gast aus Mozarts „Don Giovanni“ als Ausgangsmaterial verwenden wollte. Für „The Stoned Guest“, Nr. 24 in Langs Monadologie, generierte er aus einer „Ausgangszelle“, basierend auf einem „Stück Mozart-Partitur“, das gesamte musikalische Material.
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Zur Musik
“The Stoned Guest” ist ein weiteres Stück in der Serie der Monadologien, welche sich am besten folgendermassen charakterisieren lassen:
1. Sie arbeiten mit kleinsten Ausgangszellen als Generatoren des gesamten musikalischen Materials.
2. Diese Ausgangszellen sind größtenteils Samples aus vorhandenen Materialien/Stücken.
3. Die Partituren entstehen durch Einsatz Zellulärer Automaten, sind also maschinell entwickelt und stellen selbst abstrakte Maschinen im Deleuzischen Sinn dar.
4. Die Zellen durchschreiten diskrete Zustände als komplexe Differentiale, zeigen also fortwährende Mutationen.
Für diese Stücke entwickelte ich den Begriff des Virtuellen Remixes, es handelt sich also um Meta-Kompositionen, die durch Anwendung von Granulatoren und Zellulären Automaten auf Originalpartituren entstehen. Analog zu den Videoexperimenten des Raffael Montanez Ortiz steht das Resultat zwischen Partiturüberschreibung, Zerstörung und Neukomposition. In diesem Fall war es, wie schon Alla Turca in Monadologie X, wieder ein Stück Mozart-Partitur, die ich als Ausgangszelle benutzte.