Biorama, 13. Juni 2014, Lena Nagler
Am 17. Juni startet die erste Tournee des fahrenden Au-Theaters. Das mobile Theater ist ein Projekt des Nationalpark Donau-Auen und des sirene Operntheaters und soll auch Menschen außerhalb der Nationalpark-Region die Au näher bringen. Wie Kultur und Natur in diesem Projekt verbunden werden sollen haben wir Nationalpark-Sprecherin Erika Dorn gefragt.
BIORAMA: Wie passen ein Nationalpark und ein Freilufttheater unter einen Hut?
Erika Dorn: Wir haben seit Einrichtung des Nationalparks einige Besucher-Einrichtungen im Schutzgebiet geschaffen, bieten ein breites Umweltbildungs- und Exkursionsprogramm und sind auch mittels unserer Nationalpark-Aufsicht im Gebiet präsent – um Fragen zu beantworten und Informationen bereitzustellen. Dennoch haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir viele Menschen trotz aller Angebote bislang nicht erreichen. Mit dem fahrenden Au-Theater haben wir daher eine Einrichtung entwickelt, die zum Einen den völlig neuen Weg beschreitet, über ein originelles kurzes Theaterstück Nationalpark-Inhalte näher zu bringen,– und die zum Anderen mobil ist. Sie kann daher sowohl in der Nationalpark-Region an verschiedenen Standorten, wie zum Beispiel den diversen Nationalpark-Eingängen zum Einsatz kommen, als auch heuer überregional auf Tournee gehen. Wandertheater waren stets beliebte Anziehungspunkte, und wir erhoffen uns dadurch Neugier und regen Zulauf zu den kostenfreien Aufführungen. Wenn die Menschen dann mit einer Idee weiter ziehen, worum es im Nationalpark Donau-Auen geht, haben wir unser Ziel erreicht.
Wird es über den Sommer laufend Vorführungen geben?
Wir haben für heuer einen „Tourneeplan“ erstellt, dieser ist auf unserer Homepage abrufbar und wird laufend ergänzt.
Inwiefern handelt das Premierenstück „Vater Donau – Tochter Au“ über den Nationalpark Donau-Auen?
Das Stück ist als Metapher auf die Entwicklungen und den menschlichen Einfluss zu verstehen, denen die Donau in unserem Abschnitt in jüngerer Zeit unterworfen war, was den Fluss selbst und seine Landschaft verändert hat und auch für den heutigen Nationalpark prägend ist. Kernfiguren sind der Donaufürst und seine Tochter, das Au-Weibchen. Hinzu kommen zahlreiche Charaktere vom Römer bis zum Kraftwerksplaner.
Werden auch andere Stücke inszeniert? Wenn ja, werden sie alle Bezug auf den Nationalpark Donau-Auen nehmen?
Das gesamte Projekt „Fahrendes Au-Theater“ konnte mittels Förderung aus dem EU-Programm Ländliche Entwicklung realisiert werden. Die Einrichtung, also der gestaltete Theater- und Infowagen selbst sowie die Konzeption des Theaterstücks sind inkludiert, ebenso das Engagement der Theatergruppe für diese Saison. Auf Basis der heurigen Erfahrungen werden wir weiter planen. Für uns ist dieser Weg absolutes Neuland und wir sind sehr gespannt, wie das fahrende Au-Theater bei den Menschen ankommt!