Der Falter, 43/16, Heinz Rögl (Das Beste der Woche)
"Hospital"-Trilogie des sirene Operntheaters
Drei abendfüllende Kammeropern erzählen von Ärzten, Patienten und Pflegepersonal an drei Stationen eines modernen Krankenhauses und führen durch die Kampfzonen der Medizin. Die Hauptfiguren reagieren im Lauf der "Hospital-Trilogie" unterschiedlich auf die Extremsituation Krankenhaus. Der aus Prag stammende Komponist Šimon Voseček, der zuletzt mit einer Adaption von Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter" reüssieren konnte, startet mit "Hybris". Das Libretto stammt von der Regisseurin Kristine Tornquist: Ein Chirurg gerät bei einer Lebertransplantation an die Grenzen der Machbarkeit und dem Schicksal in die Quere. Der Patient Prometheus, der an wissenschaftlich nicht nachweisbaren chronischen Schmerzen leidet, wird als Simulant entlassen.
Krankenhaus als Schlachtfeld moralischer Fragen
Die drei abendfüllenden Kammeropern der "Hospital-Trilogie" des sirene Operntheaters erzählen von Ärzten, Patienten und Pflegepersonen in einem Krankenhaus und führen durch die Kampfzonen der modernen Medizin. Hybris, Nemesis und Soma, komponiert von Šimon Voseček, Hannes Löschel und Christof Dienz, sind im letzten Showdown diese Woche alle noch einmal zu sehen. Die Regisseurin (und Arzttochter) Kristine Tornquist inszeniert ihre mit mythologischen Anspielungen durchsetzten Libretti einfallsreich zwischen Tragödie und Komödie, allerdings ist die Musik zumeist eher konservativ-illustrativ (Voseček) oder syllabisch den Texten platt entlangkomponiert (Löschel). Unter den Sängerdarstellern gestaltet Johann Leutgeb seine Rolle als rätselhaft orakelnder Hilfspfleger Heini besonders gut.