Roberta Cortese

Sängerin. Performerin. Dramaturgin. Regisseurin.
Roberta Cortese wurde 1970 in Turin geboren. Nach dem humanistischen Gymnasium und zwei Jahren Altphilologie schlug sie ihre künstlerische Laufbahn ein: Sie wechselte das Hauptfach und absolvierte ihr Studium in Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Kunst, während sie Operngesang in Turin und Wien studierte, wo sie im Burgtheater-Ensemble der Peymann-Ära zur Schauspielerin wurde. Sie wirkte auch an Volkstheater Wien, Schauspielhaus Graz und in der Wiener freien Szene, u.a. mit Regisseuren wie Einar Schleef, Dimiter Gotscheff und Arie Zinger.
2001 zog sie nach Italien zurück und wirkte in Produktionen zeitgenössischer Dramatik an Teatro Stabile, Teatro Piemonte Europa, Teatro Regio in Turin, an Teatro Due Parma, Teatro dell’Acquario Cosenza, Festival delle Colline Torinesi und Spoleto Festival. Sie arbeitete mit den Regisseuren Davide Livermore, Walter Le Moli, Lorenzo Fontana, sowie mit den Musikern Andrea Chenna, Marcello Fera, Fabio Biondi; sie startete auch Kooperationen mit dem Multimedia Studio MyBossWas.
Von 2002 bis 2008 war sie Dramaturgin des CineTeatro Baretti in Turin, das sie mitbegründete und damals von Davide Livermore geleitet wurde. Dort begann sie, als Autorin und Übersetzerin zu wirken und ermöglichte viele Premieren fremder Autor*innen, vor allem Elfriede Jelinek. Ihre Theaterstücke – einige davon zusammen mit Ehemann Luigi Chiarella geschrieben – wurden am CineTeatro Baretti, Teatro Stabile Torino, Spoleto Festival aufgeführt. Eine Zeit lang als Opernregisseurin tätig (u.a. am Piccolo Regio Puccini in Turin und Teatro Rendano in Cosenza), kehrte sie schließlich zum Sprechtheater zurück und gründete 2009 mit Chiarella den Verein Satyrikon, mit dem sie seitdem ihre eigenen Projekte umsetzt.
Seit 2015 lebt sie wieder in Wien und ist grenz- und genreübergreifend tätig. Sie wirkte u.a. mit Christoph Marthaler, Laura Mello, echoraum, Kabinetttheater, wiederholt mit MyBossWas und sirene Operntheater. 2021 erwarb sie eine Ausbildung in Kulturvermittlung.
Ihr Herzensprojekt ist Odysseiai f.pl., eine Recherche über zeitgenössische Umschreibungen der Odyssee vonseiten Autorinnen, die sie laufend zur Entwicklung verschiedener Projekte führt.