Marino Formenti
Pianist und Dirigent.
Marino Formenti zählt mit seiner außergewöhnlichen Kombination von Intellekt und Emotionalität zu den herausragenden Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Von der Los Angeles Times als »Glenn Gould for the 21st Century« gepriesen, hat er sich zuerst im Bereich der zeitgenössischen Musik einen Namen gemacht.
Marino Formentis Vorliebe für neue, unerwartete Zusammenhänge lässt außergewöhnlich kreative Projekte entstehen, die mit der Konzertform experimentieren (Nothing is Real, Piano Trips, Piano Integral, Nowhere, The Party). In Nowhere spielt, schläft und isst Marino Formenti in einem zugänglichen, zugleich privaten und öffentlichen Raum, mit dem Wunsch, »in die Musik nach und nach zu verschwinden«. In The Song Project, im New Yorker Poisson Rouge uraufgeführt, stellt er Poplieder von Nirvana und Coldplay Werke von Bernhard Lang und Luciano Berio gegenüber.
Konzerteinladungen führten Formenti zu den Festivals in Salzburg, Luzern, Edinburgh, Schleswig-Holstein, Aspen und Ravinia sowie in die großen Konzerthäuser von Berlin, Wien, Paris, London, Zürich, Moskau, New York, Los Angeles, Tokio. 2004 debütierte er im Lincoln Center in New York mit seinem Recital-Zyklus Piano Trips in der »Great Performers Series«. Ähnlich themenbezogene Reihen präsentierte er in Wien, Los Angeles und San Francisco. Ab 2013 präsentierte Marino Formenti für drei Jahre einen eigenen Zyklus in der Wigmore Hall London.
Als Solist konzertierte Marino Formenti mit den New York Philharmonic, Münchner Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Gustav Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, und mit Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Kent Nagano, Esa-Pekka Salonen, Gustavo Dudamel, Daniel Harding, unter anderen. Er arbeitete außerdem mit Künstlern wie Gidon Kremer, Ulrich Matthes und Maurizio Pollini zusammen.
In seiner Laufbahn als Dirigent war Marino Formenti zunächst Assistent von Kent Nagano und Sylvain Cambreling. Selbst am Pult stand er im Teatro alla Scala, für die Wiener Festwochen, Wien Modern, das sirene Operntheater, im Wiener Musikverein und Wiener Konzerthaus, im Berliner Konzerthaus, in Paris, Rom, Mailand, Oslo, Ljubljana, Los Angeles, Johannesburg, Tokio. 2008 debütierte Marino Formenti in der Accademia di Santa Cecilia in Rom auf Einladung Maurizio Pollinis, mit dem er in der Mailänder Scala und in der Pariser Salle Pleyel wieder auf der Bühne stand. Marino Formenti leitete die österreichische Erstaufführung von Kurt Weills Oper Der Protagonist und die Kammerfassung von Prokofievs Engel aus Feuer in einer umjubelten Produktion. Ferner dirigierte Marino Formenti The Party in Los Angeles, Ravenna und Palermo und die Uraufführung der Oper Das Krokodil von Jury Everhartz in Wien.
Die Los Angeles Times schrieb anlässlich eines Konzertzyklus im LACMA über Marino Formenti: »… mesmeric, shamanistic, unforgettable… he is in short a phenomenon.«; ähnlich meinte der österreichische Standard: »Grandios… ungemein eindringlich… fulminant«.
Marino Formenti arbeitet mit Komponisten wie Friedrich Cerha, Olga Neuwirth, Helmut Lachenmann, György Kurtág, Salvatore Sciarrino und vielen anderen.