Bernhard Gál
Komponist, Künstler und Musikwissenschaftler.
Der 1971 in Wien geborene Komponist, Künstler und Musikwissenschaftler Bernhard Gál ist durch seine transdisziplinäre Arbeitsweise in den Bereichen zeitgenössische Musik, Installationskunst und Medienkunst gleichermaßen vertreten. Ein zentrales Anliegen seiner künstlerischen Arbeit sowie wissenschaftlichen Forschungstätigkeit ist die transdisziplinäre Auseinandersetzung mit Klangphänomenen. In intermedialen Installationen verbindet er Klang, Licht, skulpturale Elemente, Raumkonzepte und Videoprojektionen zu wahrnehmungsorientierten und oft ortspezifischen Kunstwerken. Er komponiert Musik für akustische Instrumente sowie elektroakustische Musik. Als (Laptop-)Musiker ist Gál auf fünf Kontinenten aufgetreten und hat mit zahlreichen Musikschaffenden der Elektronik- und Improvisationsszene gearbeitet. Weitere Aspekte stellen künstlerische Zusammenarbeiten dar, u. a. mit dem Choreografen Christian Aichinger, dem Schriftsteller Róbert Gál, den bildenden Künstlerinnen Susana Gaudêncio und Mandy Morrison, der Architektin Yumi Kori, der Tänzerin Akemi Takeya und der Filmemacherin Emre Tuncer sowie Musikschaffenden wie Belma Bešlić-Gál, Kai Fagaschinski, Klaus Filip und Jennifer Walshe.
Nach Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Tonmeisterausbildung) und der Universität Wien (Musikwissenschaft) sowie einem einjährigen Aufenthalt in New York wandte sich Gál zunächst vorwiegend künstlerischen Aktivitäten zu. Seit 2006 leitet er das transdisziplinäre Festival ‚shut up and listen!‘ in Wien. 2006 07 lehrte er an der Universität der Künste Berlin. 2010-13 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Paris Lodron Universität Salzburg tätig. Seit Herbst 2020 ist er Lehrbeauftragter an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2021 wurde Gál mit einer Dissertation über installative Klangkunst im Doktoratsstudium ‚Wissenschaft und Kunst‘ an der Universität Mozarteum Salzburg promoviert. Wissenschaftliche Publikationen, Konferenzteilnahmen, Vorträge und Workshops, insbesondere zu Klangkunst und zeitgenössischer Musik.
Gáls Werke wurden in Konzerten, Ausstellungen, Installationen im öffentlichen Raum und Radioportraits international präsentiert, von Ensembles wie Alter Ego (Rom), CFMW (Taipeh), Kammerensemble Neue Musik (Berlin), Noamnesia (Chicago), OENM (Salzburg) und Phace (Wien) aufgeführt und zu internationalen Festivals eingeladen (u.a. Wien Modern; MaerzMusik Berlin; Sonambiente 2006 Berlin; Donaueschinger Musiktage; Nuova Consonanza Rom; MATA Festival New York; Soundfield Chicago; Mutek Montreal; Musicacoustica Beijing, FILE São Paulo). Seine Musik- und (Klang-)Kunstprojekte wurden mit verschiedenen Auszeichnungen bedacht (u. a. Karl Hofer-Preis Berlin 2001; Jahresstipendium des Berliner Künstlerprogramms des DAAD 2003; Theaterpreis Intercultural Accents, Wien 2003; Österreichisches Staatsstipendium für Komposition 2004 & 2016; NASOM-Award, Österreich 2005; Förderungspreis für Musik der Stadt Wien 2010), auf etwa 40 Tonträgern veröffentlicht und mit Katalogpublikationen und DVDs dokumentiert. 2022 erschien seine Dissertation "HÖRORTE | KLANGRÄUME. Eine transdisziplinäre Topografie installativer Klangkunst" im Wolke Verlag (sinefonia DIGITAL #3, wolke, Hofheim).