Tina Leisch

Leisch, Tina

Autorin, Regisseurin und Aktivistin.

Tina Leisch ist Film-, Text- und Theaterarbeiterin in Wien. Sie gestaltet Theaterexperimente in gesellschaftlichen Konfliktzonen, macht Kino, um im Inneren der Bilder den Machtverhältnissen Fallen zu stellen, Mitbegründerin von kinoki, dem Volxtheater Favoriten, dem Verein Peršman, und der Schweigenden Mehrheit.

Zusammen mit dem Volxtheater beteiligte sie sich an der „Kulturkarawane gegen rechts“ durch Kärnten. Zwischenzeitlich war sie Kustodin im Museum Peršmanhof (Museum des antifaschistischen Widerstandes in Kärnten), das im ehemaligen Peršmanhof in Bad Eisenkappel (slow. Železna Kapla-Bela) eingerichtet wurde und die Geschichte der Kärntner Slowenen während des Nationalsozialismus thematisiert. Von 2001 bis 2004 war sie Obfrau des von ihr mitgegründeten Društvo/Verein Peršman, des Trägervereins des Museums, und der Gedenkstätte Peršmanhof.

2002 inszenierte Leisch zusammen mit Hubsi Kramar das Theaterstück Mein Kampf von George Tabori. Die Inszenierung, die im Männerwohnheim Meldemannstraße in Wien zur Aufführung kam, wurde mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. 2003 schrieb und inszenierte sie für das oberösterreichische Festival der Regionen das Theaterstück Elf Seelen für einen Ochsen – enajst dus za enega vola, in dem es dokumentarisch um das in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten verübte Massaker am Peršmanhof geht.

2004 erarbeitete sie gemeinsam mit Patienten des Otto-Wagner-Spitals in Wien das Stück Irrgelichter im Spiegelgrund. Eine Desinfektion. Thema des Stückes war die nationalsozialistische Vergangenheit des Krankenhauses, in dem unter dem damaligen Namen Spiegelgrund behinderte Kinder ermordet wurden.

Als Journalistin schreibt Tina Leisch regelmäßig für die österreichischen Zeitschriften Augustin, Volksstimme, Kulturrisse und Malmoe sowie für die in Berlin erscheinende Jungle World.

Unter dem Titel Die schweigende Mehrheit sagt JA initiierte Leisch mit dem Schauspieler Bernhard Dechant und weiteren Aktivisten und Künstlern – darunter die Sängerin Gustav, die Schauspieler Claudia Kottal, Pippa Galli und Nikolaus Habjan, die Regisseure Nina C. Gabriel und Markus Kupferblum, sowie die Autoren Eva Schörkhuber und Alma Hadžibeganović – im Juli 2015 eine Dauermahnwache „für eine humanere Flüchtlingspolitik“ vor der Wiener Staatsoper.

2020 gehörte Tina Leisch zu den Erstunterzeichnern der Kampagne Zero Covid.

Tina Leisch