Johann Lurf
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Künstler.
Mit einem wachsenden Œuvre poetisch-akribischer Ortserkundungen zählt der 1982 geborene Johann Lurf zu den versiertesten Vertretern der heimischen Filmavantgarde. Mal aus originärem Material, mal aus gefundenem Footage generiert der Wiener Filmemacher präzise Arbeiten, die gleichzeitig einen unvergleichlich gekonnten Umgang mit der Klaviatur des Kinohandwerks erkennen lassen.
Analog, digital, körperlich und kontemplativ mutet das Lurfsche Kino an – wie ein fein gestimmtes Instrument, mithilfe dessen er subtile Perspektiv- und Wahrnehmungsexperimente anstellt. Der Blick auf die Welt ist nach einem Lurf-Film nicht mehr derselbe: Verortungen von bekannten Umgebungen werden in seinen im besten Sinne stilistisch heterogenen Werken infrage gestellt, filmische Topoi in ihrer Unendlichkeit erforscht.
„Lurfs Arbeiten lassen sich nicht auf einen Stil reduzieren und sind der Vielfalt der Möglichkeiten, Kino zu machen und über Kino nachzudenken, zugewandt. Gemein ist allen eine konzentrierte Auseinandersetzung mit der Welt und den Modi ihrer Bildwerdung, eine formale Ernsthaftigkeit, auf das Nötigste reduziert, und eine Prise Schalk, die stets durchblitzt“, stellte Diagonale-Programmberater Alejandro Bachmann fest.