Alfred Werner
Bass.
Der gebürtige Wiener wurde 1949 geboren und debütierte an der Wiener Kammeroper, nach zwei Anfängerjahren an der Kölner Oper ging er zunächst nach Coburg und anschließend nach Linz. An diesen beiden Häusern konnte er sich ein breites Repertoire erarbeiten, vom italienischen Kavaliersbaritonfach bis zum deutschen Heldenbaritonfach. Mit 28 Jahren sang er bereits seinen ersten Holländer. Nach zahlreichen Gastspielen an Häusern des In- und Auslandes (Graz, Innsbruck, Nürnberg, Ulm usw.) gelang Alfred Werner der Sprung an die großen internationalen Opernhäuser mit seinem Engagement als Doktor in „Die Nase“ (Schostakowitsch) in der Regie von Johannes Schaaf an der Frankfurter Oper. Claus Helmuth Drese holte ihn für mehrere Produktionen an die Wiener Staatsoper, wo er u. a. Mary in Zimmermanns „Die Soldaten“ (Harry Kupfer / Bernhard Kontarsky) sang. Diese Partie gab er 1994 auch an der Opéra de Bastille Paris und 1998 in Dresden.
1990 sang er in der Uraufführung von Kreneks „Kehraus um St. Stephan“ im Wiener Ronacher den Kabulke. Am Gran Teatro del Liceu wirkte Werner in zehn Produktionen mit. 2002 sang er für das sirene Operntheater den "Kommissar" von Jury Everhartz. 2003 war er beim steirischen herbst mit der Uraufführung von Bernhard Langs „Theater der Wiederholungen“ engagiert (die Produktion ging 2006 an die Opéra de Bastille), bei den niederösterreichischen Operettenwochen sang er den Bogumil in „Der Bettelstudent“ und beim KlangBogen den Mörder in Ernest Blochs „Macbeth“. 2004 sang er den Timofej Semjonowitsch in der Oper "Das Krokodil" von Jury Everhartz. Bei den Opernfestspielen in St. Margarethen stand er als König in „Aida“ auf der Bühne. Zuletzt sang der Künstler in der viel beachteten Uraufführung den Alfred in Gert Jonkes „Die versunkene Kathedrale“ am Akademietheater. In der Neuen Oper Wien war er als Doktor in „Wozzeck“ zu hören und 2009 beim sirene Operntheater als Barvitius in "Der Stern des Wallenstein" von Akos Banlaky.
Der Bassbariton debütierte 2002 an der Volksoper als Zettel in „Ein Sommernachtstraum“ und war seit 2008 festes Ensemblemitglied der Volksoper Wien. Alfred Werner starb überraschend am 31. August 2009. Wir behalten ihm ein ehrendes Angedenken.