Der Stern des Wallenstein
Ein Hund, der bellte, und ein Hahn, der krähte, haben das Glück des Wallenstein begründet.
1606. Am Hof des Rudolf II wird gespart und vielen Bediensteten das Salair nicht ausbezahlt, so auch dem Astronomen Johannes Kepler. Im Gespräch mit dem Geheimsekretär Hanniwald beschwert sich Kepler, dass er als seriöser Astronom nicht die astrologischen Voraussagen treffen wolle, die der Kaiser wünsche. Zum Abschluss des Gesprächs fragt Kepler nach dem jungen Adeligen Waldstein, denn der will sich von ihm ebenso eine astrologische Berechnung machen lassen. Kepler ist neugierig, denn er liest aus der Handschrift des Waldstein einen schwierigen, aber grossen Charakter.
Nun kommt der junge, verarmte Waldstein zu Kepler. Das Quaken der Frösche im Teich hinter Keplers Haus stört ihn übermässig, er erzählt, dass ihn alle Laute der Tiere rasend machten, wie auch all die Tiere, die er rund um seine Wohnung schreien, bellen und meckern höre. Waldstein will sich für die kommende Nacht die Planetenkonstellation berechnen lassen, denn er hat vor, sich einer Diebesbande anzuschliessen, um an Geld für seine politischen Unternehmungen zu kommen. Dafür hofft er auf den guten Einfluss des Mars. Doch Kepler berechnet für ihn die Venus. Waldstein verspricht Kepler den Lohn für die Berechnung nach der betreffenden Nacht.
Waldstein hat verabredet, dass er abends von einer Kutsche abgeholt wird, die ihn unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu Baritius, dem Haupt der Diebesbande bringen soll. Der Überfall soll auf den reichen Juden Mordechai Meisl verübt werde, der heimliche Schatzmeister des Kaisers, der in letzter Zeit sein Geld wie ein Verrückter verschenke und unter die Leute bringe. Waldstein steigt in die vorfahrende Kutsche ein. Die Augen werden ihm verbunden. Nach langer Fahrt wird er in ein Schloss geführt, wo ihn aber nicht der Baritius, sondern eine schöne maskierte Frau erwartet. Nach Missverständnissen auf beiden Seiten wird Waldstein erklärt, dass die Dame die Freiheit liebe und deshalb inkognito und maskiert für eine Nacht seine Geliebte sein wolle. So verbringt Waldstein mit der Unbekannten eine Liebesnacht. Doch morgens erkennt er am verhassten Krähen des Hahnes seiner Wirtin, dass er sich nicht weit von zuhause befindet und es sich bei der Unbekannten um seine Nachbarin, die schöne, steinreiche Witwe Lukretia handelt. Nachdem er sie enttarnt hat bittet sie ihn, sie zu heiraten.
Als er in sein kleines Zimmer zurückkommt, wartet dort der Verbindungsmann der Diebesbande aufgeregt auf ihn. In der Nacht sind der Baritius und seine Gesellen verhaftet worden.
Zum Dank für das gute Horoskop, das ihn nun reicher gemacht hat als der geplante Beutezug, schickt Waldstein einen Beutel Golddukaten an den armen Kepler, der der Astrologie nun zugute hält, dass sie besser nährt als die Astronomie.
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