Musiktheater der Fruchtbarkeit
Tomaso Albinonis „Il Nascimento dell'Aurora" Wien - Rekonstruktion einer Uraufführungssituation: Tomaso Albinonis Il Nascimento dell'Aurora wurde 1710 in Venedig für Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel gegeben; und auch in der Kammeroper wohnt ihre Hoheit (Evelin Illes) dem Werk interessiert bei, das mit blumigen Andeutungen die damalige Kinderlosigkeit dieser Gattin Karls VI. thematisiert.
Die Idee von Kristine Tornquist, den historischen Kontext zum Inszenierungsteil zu formen, hilft. Schließlich ist die Handlung auf ein göttliches Herumturteln zu Ehren Auroras reduziert, bei dem nach vielen Arien und Rezitativen die Nymphe Dafne (glänzend Krisztina Jónás) immerhin effektvoll (Bühne: Duncan Hayler) in einen Strauch verwandelt wird.
So darf man zeitvertreibend grübeln, was wie gemeint ist, während Gerhard Hafner (Zeffiro), Solmaaz Adeli (Flora), Armin Gramer (Apollo) und Wilhelm Spuller (Peneo), zeigen, wie schwer diese Musik im Vokalen ist. Es hilft natürlich auch, dass René Clemencic sein Ensemble zu kultiviertem Originalklang samt effektvoller Ruppigkeit animiert und mit instrumentaler Energie auch den Bühnenvorgängen hilft.