neu:Orientierung - 6 künstlerische Positionen
Die Phantasie vom Fremden ist immer auch ein Selbstentwurf. Die Konstruktion des Anderen sagt sehr viel über die eigene aus, und sei es nur, dass sie auf einen Widerspruch hinweist, auf offene Wünsche oder eine geheime Angst.
Der „Orient“ des „Okzident“ - das Morgenland, das sich das Abendland erfunden hat – ist ein Topos, der niemals und nirgends existiert hat, und der viel mehr über den Okzident und seine geheimen Sehnsüchte verrät, als über die so unterschiedlichen Länder wie Tunesien, Afghanistan, Turkmenistan oder Iran. Er verrät eine Sehnsucht nach einem nicht ganz beherrschbaren Paradies, das warm, üppig und lustfreundlich ist, verrät, dass okzidente Sinnlichkeit verkümmert ist und sich in Phantasien verläuft, dass sich der Okzident eine leichtfüssigere und unbeschwertere Existenz erträumt als die eigene, unter Pflicht, Gewissen und Leistung erdrückend enge.
Wir haben 6 Künstler bzw Künstlerpaare, deren Arbeit das Spielerische und Märchenhafte, das Phantastische, die Überwindung der Wirklichkeit durch die Vorstellung auszeichnet, gebeten, uns eine persönliche Assoziation zu diesem changierenden Orientbild zu realisieren.
Peter Fritzenwallner - Lampedusa ist nicht Capri
Burkert/Tornquist – Safe
Miki Eleta – Uhren und kinetische Objekte
PRINZGAU/podgorschek – 1000 und 1 Minarett / Glaube, Liebe, Hoffnung Kunst und Glück
Lea Titz - Eine Arbeit über zeitgenössisches Reisen und den Fliegenden Teppich
Roman Scheidl - Malerei
Franz Kapfer - Trophäen